Weltwassertag: Wasserwirtschaft im Kreis Borken und deutsch-niederländische Zusammenarbeit durch die GPRW

Am 22. März war der „Weltwassertag“. Die Vereinten Nationen haben diesen internationalen Aktionstag ausgerufen, um auf die Bedeutung der Lebensquelle Wasser hinzuweisen mit dem Ziel, diese wertvolle Ressource zu schützen und zu erhalten, denn Gesundheit und Wohlstand, Nahrungsmittel- und Energieversorgung, Wirtschaft und nicht zuletzt alle Arten von Ökosystemen hängen von einem gut funktionierenden und ausgeglichenen Wasserhaushalt ab. Landrat Dr. Kai Zwicker nutzt diesen Termin, um im Namen des Kreises Borken über die vielfältigen Aktivitäten und Aufgaben – auch in Zusammenarbeit mit anderen Akteuren, wie den Städten und Gemeinden im Kreis Borken, Wasser- und Bodenverbänden und Fachbehörden – im Bereich „Wasser und Gewässer“ zu informieren. Zu diesen Aktivitäten und Aufgaben gehört auch die Grenzüberschreitende Plattform für Regionale Wasserwirtschaft (GPRW) mit dem Ziel, die deutsch-niederländische Zusammenarbeit in der Wasserwirtschaft zu fördern.

Im Zusammenhang mit der Klimaanpassung und den Nachhaltigkeitszielen der Vereinten Nationen ist es dringend erforderlich, eine nachhaltige Wasserwirtschaft zu entwickeln. In diesem Zusammenhang sind die großflächigen Überschwemmungen im Kreis Borken in den Jahren 2010 und 2016 sowie die Trockenjahre 2018 bis 2020 zu nennen. Die wichtige Aufgabe des Hochwasserschutzes wird koordiniert, zum Beispiel im Rahmen der „Hochwasserallianz Bocholter Aa“ und der „Aa-Konferenz“. Die frühzeitige Kenntnis über die Entwicklung der Wasserstände ist von großer Bedeutung. Deshalb wird das Pegelinformationssystem von den Kommunen und dem Kreis Borken deutlich ausgebaut. Darüber hinaus unterstützt und berät der Kreis Borken die Kommunen in ihrem Gebiet bei der Erstellung von Konzepten für den Hochwasserschutz und bei Starkregenereignissen.

Nachhaltigkeitskonzepte für die Wasserwirtschaft dienen der Wassersicherheit. Sie beinhalten Maßnahmen zur Verbesserung der ökologischen Situation von Fließgewässern und des Wasserrückhalts. Dazu gehört, den Gewässern mehr Raum zu geben und sie durch natürliche Lösungen wieder mit den Auen zu verbinden. Ziel ist es auch, dass Fische und Wirbellose ungehindert durch die Flüsse und Bäche wandern und Biotope verbinden können.

Im Kreis Borken gibt es inzwischen eine Vielzahl erfolgreicher Gewässersanierungsmaßnahmen verschiedener Behörden, die auch außerhalb des Kreises Borken auf Interesse stoßen, wie die aktuelle Exkursion „Lebendige Gewässer Berkel und Bocholter Aa“ der Natur- und Umweltschutz-Akademie NRW zeigt.

GPRW und die deutsch-niederländische Zusammenarbeit

In den letzten Jahrzehnten hat sich eine enge und aktive Zusammenarbeit zwischen deutschen und niederländischen Partnern auf dem Gebiet der grenzüberschreitenden Wasserwirtschaft entwickelt. Ein Beispiel dafür ist die „Grenzüberschreitende Plattform für Regionales Wassermanagement“ (GPRW), die in der gesamten deutsch-niederländischen Grenzregion einzigartig ist. Mitglieder der Plattform sind die NRW-Kreise Borken und Steinfurt, die niedersächsischen Landkreise Grafschaft Bentheim und Emsland, die Bezirksregierung Münster sowie die niederländischen Wasserverbände Waterschap Rijn en IJssel und Waterschap Vechtstromen. Die Partner arbeiten seit Jahren gemeinsam an Themen wie Klimaanpassung, Hochwassersicherheit, Fischwanderung, Biber- und Bisambekämpfung und Wasserqualität.

Zu den grenzüberschreitenden Projekten verschiedener Behörden und Institutionen gehört das abgeschlossene INTERREG-Projekt „Living Vechte-Dinkel“ mit Aktivitäten wie der Renaturierung der Dinkel bei Gronau-Losser, der Installation von Messsonden u.a. zur Bestimmung des Sauerstoffgehalts in Gewässern im Kreis Borken und geplanten Strukturverbesserungen z.B. durch den Einsatz von Totholz am Grenzabschnitt der Bocholter Aa im Jahr 2024. Mit der Unterzeichnung der Absichtserklärung durch die GPRW-Partner im März 2021 haben diese ihre Bemühungen bekräftigt, die Auswirkungen des Klimawandels auf die Wasserwirtschaft grenzüberschreitend gemeinsam anzugehen. Daher wird derzeit im Rahmen des GPRW-Arbeitsprogramms an Dürrestrategien in der Wasserwirtschaft gearbeitet.

Quelle des Originaltextes: Kreis Borken