Ein sicherer Weg, auf dem Touristen und Einwohner zu Fuß oder mit dem Rad die kulturhistorische Route entlang des Nordhorn-Almelo-Kanals erleben können – das war das Ziel der Verbreiterung von 4,3 Kilometern Radweg entlang des Kanals von der deutschen Grenze bis zur Ootmarsumsestraat hinter Denekamp. Der Radweg ist schon seit einigen Wochen fertiggestellt. Aufgrund der Corona-Pandemie kam es aber erst jetzt zur offiziellen Eröffnung. Am Freitag, den 2. Juli 2021 kamen die Bürgermeister und weitere Vertreterinnen und Vertreter der beiden Grenzgemeinden Dinkelland und Nordhorn zusammen, um diesen Meilenstein des gemeinsamen grenzüberschreitenden Projekts zur Stärkung der Kanalallee zu würdigen.
„Wir haben seinerzeit verschiedene Varianten zur Verbreiterung dieses Radwegs untersucht“, lässt Beigeordneter Benno Brand von der Gemeinde Dinkelland wissen. „Letztendlich ist unsere Wahl auf das Modell der ‚Karrenspur‘ gefallen.“ Diesem Modell folgend wurde parallel zum bestehenden Radweg ein zweiter Betonstreifen angelegt, sodass eine Art Karrenspur entstanden ist. „So sorgen wir dafür, dass der Fuß- und Radverkehr an der Grenze sicher aneinander vorbei kommen kann“, so Brand. Insgesamt ist der Radweg nun 3,8 Meter breit. Zwischen den beiden Betonstreifen liegt ein Grünstreifen von 80 Zentimetern.
© Gemeinde Dinkelland
Für Nordhorns Stadtbaurat Weitemeier ist die Verbreiterung des Radwegs eine großartige Entwicklung. Auf deutscher Seite sei der Kanalradweg in den vergangenen Jahren bereits zu großen Teilen erneuert und verbreitert worden und habe Vorfahrt vor dem kreuzenden PKW-Verkehr erhalten. Die sieben Kilometer lange Verbindung quer durch die Stadt und bilde als „Komfortradweg“ das Rückgrat des Radverkehrsnetzes in Nordhorn. Durch das Projekt setze sich der hohe Komfort nun auch hinter der Grenze fort: „Der Weg bietet den Menschen jetzt eine noch bessere Verbindung zwischen den Ländern und verbessert die Erreichbarkeit der vielfältigen Gastronomie-, Einzelhandels und Freizeitangebote auf beiden Seiten der Grenze. Dabei merken wir schon heute, dass diese Verbindung immer stärker genutzt wird“, so Weitemeier. Insbesondere die Verbesserung der CO2-neutralen Mobilität zwischen den beiden Städten passe zu den Herausforderungen unserer Zeit. „Das wird in einem ausgesprochen schönen Umfeld im Rahmen des Projektes noch besser erlebbar gemacht.“
Die Gemeinde Dinkelland und die Stadt Nordhorn entwickeln gemeinsam die kulturhistorische Route entlang des Nordhorn-Almelo-Kanals weiter, die Denekamp und Nordhorn miteinander verbindet. Die Verbreiterung des Radwegs ist ein Teilprojekt dieses Vorhabens. Auch auf deutscher Seite wurde ein Projektbaustein fertiggestellt: Im Bereich von der Südtangente Stadteinwärts wurde ein weiterer Abschnitt des Kanalradwegs in seinen ursprünglichen Alle-Charakter zurückversetzt.
Entlang der kulturhistorischen Route sollen Einheimische und Touristen Informationen über die Geschichte des Kanals und seiner Umgebung erhalten können. Dazu werden an besonderen Stellen Informationstafeln in deutscher und niederländischer Sprache aufgestellt. Des Weiteren sind auf deutscher Seite die Errichtung einer Zählstation für den Radverkehr sowie die Anlage eines neuen Bootsanlegers an der Ludwig-Povel-Schule geplant.
Für die Umsetzung des Projekts wurden Fördermittel durch Interreg zur Verfügung gestellt. Das INTERREG V-Projekt „Kanalallee” wird durch die Europäische Union finanziert. Die Provinz Overijssel, das niedersächsische Ministerium für Bundes- und Europaangelegenheiten und Regionale Entwicklung, die Stadt Nordhorn und die Gemeinde Dinkelland unterstützen das Projekt ebenfalls.