No Time to waste & Factory Matches – wir blicken zurück auf 2 Jahre voller Innovationen

Die Leonardo da Vinci Innovation, eine deutsch-niederländischen Initiative aus Achterhoek auf niederländischer Seite und dem Kreis Borken auf deutscher Seite, beschäftigt sich besonders mit den Themen Technik, Jugend und Kreativität. Das Projekt wird mit INTERREG V-Fördermitteln unterstützt und lief bereits seit 1. März 2019 und endet am 30. Juni 2022. CIVON (Centrum voor Innovatief Vakmanschap Oost-Nederland) ist der sogenannte Leadpartner, also der Partner mit der Projektleitung für das Gesamtprojekt. Das grenzüberschreitende Entwerfen neuer Ideen für eine zukunftsorientierte und innovative Grenzregion und auch das Sichtbarmachen dieser ist das Hauptziel. Junge Menschen auch dauerhaft für die Welt der Technik zu begeistern, steht ebenfalls sehr zentral.

Durch diese Innovation sind viele Teilprojekte entstanden. Die Organisation Warmgroen übernahm sowohl bei dem Kunstprojekt “No time to waste“ (NTTW), als auch bei „Factory Matches“ die Leitung. Für beide Projekte ist die Zusammenarbeit mit den verschiedenen Künster:innen grenzüberschreitend wichtig. „(No) Time to Waste“ ist eine Kunstausstellung zum Thema Kunst und Kunsthandwerk. Bei „Factory Matches“ arbeiteten Industrie- und Produktdesigner:innen zusammen mit dem Westfälischen Institut für Bionik in Bocholt an kreatieven und innovatieven Ideen für die Industrie in der Region.

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© INTERREG Deutschland-Niederlande

(NO) TIME TO WASTE

Dieses Kunst- und Handwerksprojekt ist interdisziplinär und grenzüberschreitend entstanden in Zusammenarbeit mit der Gemeinde Bocholt (D). Das Ziel bestand darin, vor allen Dingen historische Techniken, immaterielles Kulturerbe und Restmaterialien zu gebrauchen und in den Mittelpunkt zu stellen. Die Ausstellung unter gleichnamigen Titel wurde im April und Juni 2021 in Ulft (NL) gezeigt. Die Organsation Warmgroen hat dieser Kunst somit ein Podium gegeben.

Diederik Verbakels Installation kam beispielsweise durch wiederverwendete Materialien zustande. Er fragte bei dem Textilmuseum in Bocholt nach, ob es noch Reste von der immer noch aktiven Stoffproduktion gebe. Mit diesen vermeintlichen Abfällen webte er dann etwas Neues.

Die Projektleitenden von Warmgroen, Margareth van Aken und Léon Marie Dekker sagten über NTTW, besonders stolz machte sie, dass das Projekt trotz des Lockdowns durch die Pandemie umgesetzt werden konnte, die Ausstellung war von außen und innen fantastisch ausgeleuchtet und toll anzusehen. Warmgroen als Organisation freut sich darüber, etwas zum immateriellen Kulturerbe beitragen zu dürfen.

FACTORY MATCHES

Factory Matches bringt Designer:innen und innovative Unternehmen zusammen. Einen Raum zu schaffen für neue Ideen kann durch die stark innovative Ausrichtung zum Fortschritt des Entwicklungsprozesses beitragen. Es gab hier beispielsweise im Jahr 2020 ein Projekt der Westfälischen Hochschule in Bocholt (D) in Zusammenarbeit mit Warmgroen und dem Designer Joris de Groot für eine Aerosol-Absauganlage für Klassenräume. Dieses System wurde durch das Max Planck Institut entwickelt und von Prof. Tobias Seidl des Westfälischen Institut für Bionik in Bocholt als Testprojekt für eine interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Design, Technik und Wissenschaft genutzt. Die dafür benötigten Materialien können im nächsten Baumarkt gekauft und mit einer Anleitung und ein wenig technischem Wissen zusammengesetzt werden.

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© Max Planck Institut

© Westfälische Hochschule Bocholt

ERFAHRUNGSWERTE

Die Projektleiterin Margareth van Aken und Projektleiter Léon Marie Dekker resümierten, die Deutsch-Niederländische Zusammenarbeit funktionierte wunderbar. Die Künstler:innen und Handwerker:innen von NTTW gewannen neue Inspiration für ihre jeweiligen Schaffensfelder und empfanden dies als großen Zugewinn. Factory Matches konnte zeigen, wie wichtig Kreativität in Verbindung mit wissenschaftlich/technischer Arbeit und Industrie sein kann. Jüngere Menschen wie Studierende mit einzubeziehen, schafft neue Ideen und Ansätze. Grenzüberschreitend nach diesen Ideen und Ansätzen zu suchen, verbindet kulturelle und regionalen Stärken. Auf die Frage, wie es nach dem Projektende (Juni 2022) weitergeht, antworten sie, bei NTTW gab es in diesem Jahr sogar bereits eine Folgeausstellung des Projekts, die Kontakte zwischen den verschiedenen Zusammenstellungen aus Künster:innen und Handwerker:innen bestehen noch immer. Für Factory Matches soll es einen Workshop im Oktober 2022 geben mit Wonion Ulft (eine Wohnungsbaugenossenschaft mit ca. 4.000 Wohnungen), zusammen mit Zukunftsforscherin/ Futurologin Jacintha Scheerder zum Thema Gesundheitswesen und Wohnen 2030-2035.