Ja, es klingt verlockend: Die Geschäfte sind geöffnet, ebenso die Außengastronomie, die Niederlande haben eine erste Lockerungsoffensive gestartet. Für viele Deutsche ist gerade der 1. Mai ein beliebter Tag für einen Ausflug zu den Nachbarn. Doch die Verantwortlichen auf beiden Seiten der Grenze raten dringend von diesen Touren und Reisen ab.
EUREGIO-Präsident Rob Welten appelliert an die Vernunft der Menschen: „Corona hat leider auch dieses Frühjahr noch Einfluss auf unser Leben. Deshalb bitte ich Sie: Halten Sie sich weiterhin an die Corona-Regeln. Bleiben Sie so viel wie möglich zuhause, sodass schnell wieder mehr möglich ist, auch grenzüberschreitend.“ Weiter führt er aus: „Sie können von uns als EUREGIO erwarten, dass wir uns weiterhin für maßgeschneiderte Lösungen einsetzen, insbesondere für Grenzgänger, und das unter anderem in den Bereichen Arbeit, Bildung und Pflege. Dazu gehört auch die Pflege von Angehörigen im Nachbarland.“
Dr. Kai Zwicker, Landrat des Kreises Borken macht deutlich: „Angesichts der gelockerten Corona-Maßnahmen in den Niederlanden auch an dieser Stelle noch einmal meine Bitte, gemeinsam mit den Kollegen aus den Niederlanden: Bleiben Sie zuhause, gehen Sie nicht shoppen im Nachbarland. Gehen Sie keine Risikos ein!“.
Ähnlich äußert sich der Bürgermeister von Enschede, Onno van Veldhuizen: „Die Feiertage Anfang Mai stehen ins Haus, aber die Anzahl Corona-Infektionen in den Niederlanden ist immer noch zu hoch. Wir freuen uns schon darauf, unsere deutschen Nachbarn hoffentlich bald wieder bei uns zu begrüßen. Bis dahin müssen wir aber Geduld üben. Bleiben Sie gesund und darum so viel wie möglich zuhause. Bringen Sie sich selbst und die Menschen um sie herum nicht in Gefahr.“
Sein Winterswijker Amtskollege Bürgermeister Joris Bengevoord kann das nur unterstützen: „Ich kann mir nichts Schöneres vorstellen, als dass wir endlich wieder alle gemeinsam auch in Winterswijk shoppen und einen Kaffee trinken können. Aber für einen geselligen Besuch am 1. Mai ist es zu früh. Bitte, liebe Freunde aus Deutschland, bleibt an diesem Wochenende zu Hause!“
Uwe Fietzek, Landrat der Grafschaft Bentheim, weiß natürlich ebenfalls, wie beliebt der 1. Mai für den Grenzgang ist. „Unternehmen Sie jetzt bitte keine unnötigen Fahrten über die Grenze! So schützen Sie sich selbst und Ihre Lieben. Der Ausflug über die Grenze kommt wieder. Was wir jetzt brauchen ist noch etwas Geduld und eine gute Portion gesunden Menschenverstands.“
Und John Joosten, Bürgermeister der Gemeinde Dinkelland, bittet: „Im Moment muss noch gelten: Gute Nachbarn schützen einander. Bitte halten Sie noch etwas durch und halten Sie Abstand. Fahren Sie nicht ins Nachbarland, wenn es nicht notwendig ist. Damit wir hoffentlich bald wieder zusammenkommen und unsere Freundschaft in beiden Ländern feiern können.“