Grenzpendlerberatung als wichtiger Baustein für die grenzüberschreitende Mobilität gesichert
27. November 2020
Bei der Arbeitssuche liegt der Traumjob in der Nähe zum Wohnort, aber zufällig im Nachbarland? Umziehen oder Studieren, aber dann jenseits der Grenze? Kein Problem. Bewohner der Grenzregion lassen sich durch die nationale Grenze nicht einschränken. Gerade diese 360°-Perspektive, die Chancen auch grenznah im Nachbarland im Auge zu behalten, ist eines der wichtigsten Anliegen der Euregios. Die Berater der GrenzInfoPunkte bei den Euregios wissen seit vielen Jahren, dass gute Information und Beratung für (potenzielle) Grenzgänger das A und O sind. Wer gut informiert den Schritt über die Grenze angeht, für den müssen die andere Sprache, Kulturunterschiede sowie Unterschiede in der Steuer- und Sozialgesetzgebung kein Hindernis sein.
Niedersachsens Europa- und Regionalministerin Birgit Honé unterzeichnete am Freitag eine Finanzierungszusage des Landes. Niedersachsen wird sich mit etwa 160 000 Euro pro Jahr an dem Projekt beteiligen. Damit ist die Grenzpendlerberatung der GrenzInfoPunkte, die bei der EUREGIO in Gronau und der Ems Dollart Region (EDR) in Bad Nieuweschans angesiedelt sind, vorerst bis 2023 finanziell abgesichert. Zuvor hatten bereits die niederländischen Partner (national sowie mehrere Provinzen, Regionalverbände und Kommunen), das Land NRW sowie einige (Land-) Kreise ihre Unterstützung zugesagt.
Die Ems Dollart Region und die EUREGIO sind froh über die Finanzierungszusage Niedersachsens. Trägt sie doch dazu bei, dass Menschen entlang der Grenze ihr Leben weiterhin in einem 360°-Radius leben können. „Um das mal bildlich darzustellen – ein Blick über den Gartenzaun rüber zu den Nachbarn lohnt sich“, betont Christoph Almering, Geschäftsführer der EUREGIO in Gronau/Enschede. „Gerade wenn wir die europäischen Binnengrenzen nicht als Hürde, sondern als Chance sehen, leben wir Europa.“
EDR-INTERREG-Geschäftsführerin Ilona Heijen betont: „Die GrenzInfoPunkte leisten einen enormen Beitrag für das Zusammenleben in der Grenzregion. Durch die herausragenden Beratungsleistungen wurden in den vergangenen Jahren viele Wege in das Nachbarland geebnet. Gesicherte Informationen sorgen dafür, dass Hemmschwellen abgebaut werden.“
Beide deutsch-niederländischen Euregios bieten Beratung bei Fragen zum Arbeiten, Wohnen und Studieren im Nachbarland an. In der Vergangenheit wurden diese für die Grenzgänger kostenlosen Beratungsleistungen der GrenzInfoPunkte unter anderem mit EU-Mitteln aus dem INTERREG-Förderprogramm finanziert. Diese Förderung endet jedoch 2020.
Neben den Beratungsgesprächen bietet die zweisprachige Website der GrenzInfoPunkte (grenzinfo.eu) aktuelle Informationen zu häufigen Fragen von Grenzgängern sowie eine spezielle Rubrik zu Grenzpendler-Fragen rund um das Thema Corona.
Da die GIP-Vertragsunterzeichnung durch Ministerin Birgit Honé aufgrund der Corona-Pandemie nicht wie geplant in einer Feierstunde stattfinden konnte, stellt der GrenzInfoPunkt EDR Videobotschaften zur Verfügung. Darin kommen neben Birgit Honé, René Paas und Marc-André Burgdorf auch zahlreiche Partner aus dem GIP-Netzwerk sowie Personen zu Wort, die ihre Erfahrungen aus den Beratungen schildern. Die Videos können hier angeschaut werden.
Mehr Informationen zu den GrenzInfoPunkten finden Sie unter www.grenzinfo.eu
Niedersachsens Europa- und Regionalministerin Birgit Honé bei der Unterzeichnung der Finanzierungzusage der GrenzInfoPunkte der EDR und der EUREGIO
EUREGIO-Präsident Rob Welten und Geschäftsführer Christoph Almering unterzeichnen die Finanzierungzusage des GrenzInfoPunktes.
Auch Landrat Uwe Fietzek vom Landkreis Grafschaft Bentheim sowie Landrat Marc-André Burgdorf vom Landkreis Emsland unterzeichnen die Finanzierungszusage.