EUREGIO-Ausschüsse tagen gemeinsam in Ulft: Intensivierte Zusammenarbeit und neue Projekte im Fokus

Ein bedeutender Meilenstein für die EUREGIO: Am Mittwoch, den 18. Oktober trafen sich die Ausschüsse „MOZER – Gesellschaftliche Entwicklung“, „Wirtschaft und Arbeitsmarkt“ und „Nachhaltige Raumentwicklung“ gemeinsam in der DRU Cultuurfabriek in Ulft.

Plattform für zukunftsweisende Strategien

Die Veranstaltung, moderiert von Ute Schürings in deutscher und niederländischer Sprache, bot eine Plattform für Präsentationen und strategische Planungen zur Zukunft der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit.

Rückblick auf Erfolge und Ausblick auf zukünftige Fokusthemen

Ein Höhepunkt des Treffens war die Präsentation des Fortschrittsberichts für den Zeitraum 2020-2023 sowie die Vorstellung neuer Prioritäten im Rahmen der Strategie EUREGIO 2030. Stefan Michel von public result aus Den Haag stellte Ergebnisse einer Studie vor, die die Möglichkeit eines Schienenverkehrkorridors zwischen Zwolle-Twente-Münster als Motor für soziale und wirtschaftliche Entwicklung beleuchtete und dabei auch der EUREGIO eine bedeutende Rolle beimaß.

Einblicke in den GrenzInfoPunkt EUREGIO

Ein weiterer Programmpunkt war die Vorstellung der Arbeit des GrenzInfoPunktes. Sonja Adamsky gewährte Einblicke in die tägliche Arbeit des Infozentrums, das sich umfassend um Angelegenheiten wie Steuern, Rente und Versicherungen für Grenzgänger kümmert. Trotz der Herausforderungen, insbesondere durch die Coronapandemie, verzeichnete der GrenzInfoPunkt einen starken Ansturm von Menschen, die dringend Beratung benötigten.

Neue Projekte und Herausforderungen: Bekämpfung von Kriminalität und nachhaltige Mobilität

Ein weiterer Schwerpunkt der Veranstaltung lag auf der Vorstellung möglicher neuer Interreg-Projekte. Besondere Aufmerksamkeit galt dem Kampf gegen Ondermijning (dt. Untergrabung), bei dem die Grenzen zwischen legalen und illegalen Sphären zunehmend verschwimmen. Die organisierte Kriminalität nutzt legale Unternehmen, um ihre illegalen Aktivitäten zu verschleiern, was erhebliche gesellschaftliche und wirtschaftliche Probleme verursacht. Die Expertinnen und Experten Alexandra Dorndorf, Polizeipräsidentin Münster, Jürgen Dekker, Leitender Kriminaldirektor des Polizeipräsidiums Münster und Albert Bootsma, Geschäftsführer RIEC Oost-Nederland, diskutierten über wirksame Strategien zur gemeinsamen Bewältigung dieser Herausforderung auf beiden Seiten der Grenze.

Geert Koops vom Beratungs- und Forschungsbüro Panteia beleuchtete in seinem informativen Vortrag die neuesten Entwicklungen im Bereich Mobilität und urbane Knotenpunkte. Im Fokus standen die überarbeiteten Vorschriften des Trans-European Transport Network (TEN-T) durch die Europäische Union. Koops betonte die zentrale Rolle des Sustainable Urban Mobility Plans (SUMP) für Städte mit über 100.000 Einwohnern an den TEN-T-Korridoren um den neuen EU-Vorgaben gerecht zu werden.

EUREGIO Youth: Jugendliche gestalten die Zukunft

Auch die Jugendplattform EUREGIO Youth präsentierte ihre aktuellen Aktivitäten und geplanten Maßnahmen für die nächsten Jahre. Dabei betonte sie die wichtige Rolle von Jugendlichen im grenzüberschreitenden Kontext und die weitere Einbindung in die Organisationsstruktur der EUREGIO. Bei EUREGIO Youth befassen sich junge Menschen zwischen 16 und 25 Jahren mit Fragen, die sich auf die Grenzregion beziehen und die ihr Leben unmittelbar betreffen. Daraus entwickelten sie konkrete Projekte wie z.B. das Youth Lab „Fahren im Nachbarland“. So ist es beispielsweise derzeit nicht möglich, während der Fahrschulausbildung die Grenze zu überqueren, und den jungen Menschen fehlt es an Wissen und Erfahrung über die Verkehrsregeln im Nachbarland. Um diese Einschränkungen für die Mobilität junger Menschen in der Region zu beseitigen, müssten Vorschriften angepasst werden.

Ausschüsse als inhaltliche Schlüsselstellen

Die Ausschüsse wollen künftig einmal im Jahr gemeinsam tagen. Die EUREGIO sieht ihre Ausschüsse als die Schlüsselstellen in der inhaltlichen Gestaltung der grenzüberschreitenden Zusammenarbeit. Geschäftsführer Christoph Almering: „Wir möchten, dass die Ausschussmitglieder künftig noch stärker mit eigenem Input und eigenen Ideen die Inhalte und strategischen Umsetzungen mitbestimmen und so die finalen Beschlüsse in unserem EUREGIO-Rat fundiert vorbereiten. Gemeinsame Sitzungen können dafür sorgen, dass die inhaltlichen Schnittmengen, die es nun mal gibt, noch besser abgestimmt werden.“