Diesen Februar hat der Youth Council, das politische Organ von EUREGIO Youth, das erste Mal an den Sitzungen der drei EUREGIO-Ausschüsse teilgenommen. Die Youth Council Gruppe vertritt die Ideen und Wünsche junger Menschen aus der Grenzregion. Als informeller Bestandteil hatten die Jugendlichen die Möglichkeit im Vorfeld Themenvorschläge für die Tagesordnung einzubringen und während der Ausschusssitzungen über ihre Anliegen zu berichten.
In den Ausschüssen Gesellschaftliche Entwicklung – Mozer sowie Nachhaltige Raumentwicklung nutzte der Youth Council die Möglichkeit, um über den Führerschein in der Grenzregion zu sprechen. Die Jugendlichen sprachen die Problematik an, dass die Unterschiede zwischen Straßen und Verkehrsregeln zwischen den Niederlanden und Deutschland in den Fahrschulen nicht berücksichtigt werden. Gerade für junge Fahrerinnen und Fahrer kann dies zu Unsicherheiten führen. Weiter wurde das Problem benannt, dass Jugendliche, die ihren Führerschein mit 17 gemacht haben, in ihrem eigenen Land mit Begleitung fahren dürfen, sobald sie jedoch die deutsch-niederländische Grenze passieren wollen, nicht mehr dazu berechtigt sind. So wird ihnen die Möglichkeit genommen, das Fahren im Nachbarland mit einer erfahrenen Begleitperson, zu üben. Die Jugendlichen stellten aber nicht nur Probleme vor, sie hatten bereits Lösungsvorschläge parat: Zusätzliche Kurse, vielleicht in Kooperationen mit Fahrschulen im jeweiligen Nachbarland könnten einen Mehrwert für Fahranfängerinnen und Fahranfänger bringen! Die Mitglieder der Ausschüsse zeigten sich positiv überrascht über diesen lösungsorientierten Input des Youth Councils und möchten die Ideen in ihre eigenen Organisationen mitnehmen.
Im Ausschuss Gesellschaftliche Entwicklung – Mozer wurde vom Youth Council die Einführung einer EUREGIO-Kulturkarte angeregt. Diese Karte soll Grenzgängern eine Übersicht über die verschiedenen Angebote und Möglichkeiten in der Region geben und als Vergünstigungskarte dienen. Die Mitglieder haben den jungen Menschen empfohlen, die Idee mit bestehenden Initiativen zu verknüpfen.
Der Youth Council thematisierte im Ausschuss Wirtschaft und Arbeitsmarkt, wie man junge Menschen aus der Grenzregion dabei unterstützen kann, sich miteinander zu verbinden. Unter dem Motto „Sprich deine Nachbarsprache“ brachte er den Vorschlag ein, niederländischen und deutschen Fremdsprachenunterricht als Pflichtfächer an (weiterführenden) Schulen in der Region einzuführen, denn: Sprache verbindet. Weiter könnte ein jährlicher Orientierungstag, den Schülerinnen und Schüler gemeinsam mit Schülerinnen und Schülern aus dem Nachbarland verbringen, eine vernetzende Wirkung haben. Dabei könnte sich beispielsweise eine Schülerin aus Ahaus mit einem Schüler aus Winterswijk treffen und einen gemeinsamen Schultag verbringen, bei dem auch Informationen über die Städte ausgetauscht werden, in denen sie einander besuchen. Auch hier ging EUREGIO Youth konkret vor und brachte eine Idee zur Umsetzung mit. Ein solcher Orientierungstag lässt sich möglicherweise in das bereits bestehende Projekt „Euregionale Bildungskette“ (EDL, auf Niederländisch Euregionale Doorlopende Leerlijn) einbinden.
Auch in den kommenden Sitzungen der EUREGIO-Ausschüsse sowie in den Ratssitzungen soll der Youth Council für EUREGIO Youth vertreten sein und die Stimme der Jugend repräsentieren.