„Soziale Marktwirtschaft ist Kult“ – Ausstellung im kult Westmünsterland in Vreden vom 7. Juni bis 31. Juli 2022

Vor 75 Jahren hat der Nationalökonom Alfred Müller-Armack im Herz-Jesu-Kloster in Vreden-Ellewick sein bahnbrechendes Buch „Wirtschaftslenkung und Marktwirtschaft“ geschrieben, in dem er erstmals den Begriff „Soziale Marktwirtschaft“ verwendete. Sein legendärer Ausruf auf der Klostertreppe ist überliefert:

„Ich weiß jetzt, wie es heißen muss – Soziale Marktwirtschaft muss es heißen, ’Sozial‘ mit großem ‚S‘!“

Später setzte er seine Theorie als enger Mitarbeiter im Bundewirtschaftsministerium zusammen mit dem Minister und späteren Bundeskanzler Ludwig Erhard in die Praxis um und legte so das Fundament für die erfolgreiche Wirtschafts- und Sozialordnung in Deutschland, die bis heute auch ein europäisches Friedensprojekt ist.

Alfred Müller-Armack war der Versöhnungsgedanke ein ganz besonderes Anliegen in seinem Werk und in seinem Schaffen. Kann ein Thema aktueller sein?

Die Ausstellung im kult Westmünsterland hat drei thematischen Schwerpunkte:
1. Alfred Müller-Armack und das große ‚S‘ – Über das Leben und Wirken eines Gründervaters der Sozialen Marktwirtschaft und wie er in Vreden den Begriff erfand.

2. In welcher Ordnung wollen wir leben? Die Freiburger Schule – Walter Eucken und die Soziale Marktwirtschaft“ – Die Bedeutung der „Freiburger Schule“, interaktiv und multimedial.

3. Köpfe der Sozialen Marktwirtschaft – Overpaintings des Berliner Künstlers Wilhelm Beestermöller. Werk-Zyklus mit Portraits der wichtigsten Vordenker und Ideengeber der Sozialen Marktwirtschaft.

Alfred Müller Armack war ein großer Europäer und deshalb auch ein wichtiger Mann für die EUREGIO.
Alfred Müller-Armack prägte nicht nur die Soziale Marktwirtschaft in Deutschland, sondern war auch ein Wegbereiter für das friedvolle Zusammenwachsen Europas. Schon in den frühen 1950er Jahren war sein Ziel die gesamteuropäische Integration, für die er sich mit Leidenschaft einsetzte.

So war für ihn die Europäische Wirtschaftsgemeinschaft (EWG), wie sie dann am 25. März 1957 durch die Römischen Verträge mit den Staaten Belgien, Frankreich, Italien, die Niederlande und Deutschland gegründet wurde, nur ein erster Schritt. Müller Armack gestaltete den schwierigen, aber letztlich erfolgreichen Abschluss dieser Verträge aktiv mit, häufig in Vertretung des damaligen Wirtschaftsministers und späteren Bundeskanzlers Ludwig Erhard.

Ab 1958 bis 1963 wirkte Müller Armack als Staatssekretär für Europäische Angelegenheiten im Wirtschaftsministerium und wusste sich vielfach als konstruktiver Vermittler einzubringen. Auch danach war er für die europäische Idee aktiv, z. B. als erster Präsident des Konjunkturausschusses der EWG.

Im kult Westmünsterland werden deshalb unter anderem seine Orden verschiedener europäischer Staaten und weitere Auszeichnungen ausgestellt, die Alfred Müller-Armack für seine Verdienste zur Verwirklichung der europäischen Integration verliehen bekam.

Alle Informationen zur Ausstellung auf www.soziale-marktwirtschaft-ist-kult.de

Ausstellungsort:
Kult Westmünsterland, Kirchplatz 14, 48691 Vreden (Deutschland),
www.kult-westmuensterland.de
Öffnungszeiten: Dienstag bis Sonntag 10:00 bis 17.00 Uhr
Die Sonderausstellung „Soziale Marktwirtschaft ist Kult“ kann kostenlos besichtigt werden.
Der Besuch der Dauerausstellung im kult Westmünsterland kostet 4 Euro, ermäßigt 2 Euro.

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