Euregios fordern niederländische und deutsche Regierung auf, Testkosten für Grenzpendler zu erstatten

Jeden Tag überqueren Tausende von Grenzgängern die Grenze nach Deutschland und in die Niederlande, um zu arbeiten. Nachdem sie sich seit dem 6. April alle 72 Stunden einem Test unterziehen müssen (NL), um die Grenze zu überschreiten, werden die GrenzInfoPunkte in den fünf Euregios mit Fragen zu den Kosten dieser Tests überschwemmt. Die fünf Euregios richten nun einen gemeinsamen Appell an die niederländische und die deutsche Regierung, die Kosten für die Tests zu erstatten.

Der Brief wurde von Christoph Almering (EUREGIO Gronau), Sjaak Kamps (Euregio Rijn-Waal), Maike Hajjoubi (euregio rhein-maas-nord), Michael Dejozé (Euregio Maas-Rhein) und Karel Groen (Eems Dollard Regio) unterzeichnet.

Erhebliche Kosten für niederländische Grenzgänger

Vor allem für Personen, die nicht bei einem deutschen Unternehmen beschäftigt sind, entstehen hohe Kosten. Sie fallen nicht unter den verpflichtenden wöchentlichen Test, der voraussichtlich ab Mitte nächster Woche für deutsche Unternehmen gilt. Niederländische Grenzgänger, die in Deutschland beschäftigt sind, können sich durch ihren deutschen Arbeitgeber testen lassen, aber es können trotzdem erhebliche Kosten entstehen. Im Prinzip muss ein deutscher Arbeitgeber nur einen Test pro Woche anbieten. Die niederländischen kommunalen Gesundheitszentren testen jedoch keine Personen, die keine Beschwerden haben, und stellen auch kein offizielles Testzertifikat aus. Diese Aufgabe wurde nun von kommerziellen Parteien übernommen. Die Kosten sind jedoch nicht unerheblich und betragen zwischen 60 und 150 Euro pro Woche. Grenzgänger, die für ihre Arbeit täglich die Grenze überqueren müssen, werden zweimal pro Woche getestet. Dadurch entstehen Testkosten von 120-300 Euro pro Woche, d.h. 480-1 200 Euro pro Monat.

Die Euregios glauben, dass diese Kosten für Arbeitgeber und Arbeitnehmer zu hoch sind. Die fünf Euregios fordern daher sowohl die niederländische als auch die deutsche Regierung auf, dieses Problem gemeinsam zu lösen. Niederländische und deutsche Grenzgänger sollten genauso behandelt werden wie Arbeitnehmer in den Niederlanden und in Deutschland und keine zusätzlichen Kosten durch verpflichtende Tests auf sich nehmen müssen.

Kein Plädoyer für grenzüberschreitende Erholungsausflüge

Dieses Plädoyer der Euregios zielt nicht darauf ab, Einkaufen, Tanken über die Grenze oder Ausflüge wieder zu vereinfachen. Es ist auch nicht ihre Absicht, die Auswirkungen des Corona-Virus herunterzuspielen. Ziel der fünf Euregios ist es, den notwendigen (wirtschaftlichen) Grenzverkehr nicht zu behindern, sondern ihn durch Übernahme der Kosten fair zu unterstützen und eine Teststruktur vor Ort in den Niederlanden zu entwickeln. Dies gilt auch für notwendige grenzüberschreitende Besuche bei Verwandten und Ärzten sowie für Schüler und Studenten, die im Nachbarland zur Schule oder Ausbildung gehen.

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