Erstes Projekt in Interreg VI genehmigt

Ein besonderer Moment: das erste Projekt, das durch das Subventionsprogramm „Interreg Deutschland-Nederland“ subventioniert wird, kann beginnen. Das Projekt mit dem Namen AGIT garantiert die Zusammenarbeit zwischen den Niederlanden und Deutschland im Agrarsektor. Nach dem Start des Programms im Frühjahr wurden die ersten Projektanfragen eingereicht, von denen die erste nun offiziell im programmweiten Lenkungsausschuss des Interreg VI-Programms genehmigt wurde. In diesem Lenkungsausschuss sind Mitglieder von Ministerien und Provinzen vertreten. Vorab haben auch Experten den Innovationsgrad und die Marktchancen des Projektes erfolgreich bewertet. Das regionale Programmmanagement von Interreg in Gronau begleitet das grenzüberschreitende Projekt AGIT bei der Ausführung. Sie unterstützen die Projektpartner von der ersten Projektidee bis zur finanziellen Abwicklung.

Demonstration einer Landbaumaschine in Dronten © Interreg DNL

Ein Projektteam* aus 9 KMU und der FH Münster arbeitet zusammen an der Entwicklung von 12 Landbauinnovationen, die als Pilotprojekte ausgearbeitet und getestet werden sollen. Im Kern geht es um die konsequente Reduzierung des Energiebedarfs durch Leichtbaukonstruktionen und effiziente Elektroantriebe, die mit Wasserstoff aus CO2-freien Quellen aus der Landwirtschaft wie Wind- und Sonnenenergie betrieben werden. Auf diese Weise werden die mit der Bewirtschaftung der Flächen verbundenen Tätigkeiten wie Düngung, Unkrautbekämpfung und Ernte weniger schädlich für die Umwelt. Eine geplante Innovation ist zum Beispiel die Entwicklung einer Wasserstofftankstelle. Sie wird benötigt, um die von den Solaranlagen erzeugte Energie in Wasserstoff umzuwandeln, wenn die Produktion bei zu viel Sonne wegen der begrenzten Netzanbindung eingeschränkt ist. Anstatt Strom, der verloren geht, wird dieser stattdessen in Wasserstoff gespeichert und kann in Zeiten eingesetzt werden, in denen die Wetterbedingungen für den Energieverbrauch ungünstig sind, z. B. bei starkem Wind und geringer Sonneneinstrahlung. Die Innovation stellt sicher, dass der Landwirt immer erneuerbare Energie zur Verfügung hat und seltener auf das normale Stromnetz angewiesen ist. Der betreffende Landwirt erhält dabei eine niedrigere Energierechnung, da die von ihm selbst gewonnene Energie regelmäßiger und sparsamer genutzt wird. Das Projekt läuft im Herbst 2025 aus.

Insgesamt werden 5.815.945 Millionen Euro in dieses deutsch-niederländische Projekt investiert. Davon werden etwa 55% durch die EU und Interreg-Partner zur Verfügung gestellt. Die übrigen 45% sind Eigenbeiträge der Projektpartnern.

Die obengenannten Projekte werden finanziert mit Mitteln aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung. Darüber hinaus liefern die folgenden Interreg-Partner einen Beitrag: die Provinzen Overijssel, Gelderland und Drenthe und das Ministerium für Wirtschaft und Klima auf niederländischer Seite und die Ministerien der deutschen Bundesländer Niedersachsen und Nordrhein-Westfalen.

*Die Projektpartner in AGIT sind: DNL-contact (Steinfurt, D), ADLER Arbeitsmaschinen GmbH & Co. KG (Nordwalde, D), ESTEDE Business Solutions BV (Aalten, NL), Evers Agro BV (Almelo, NL), Farmax Metaaltechniek BV (Denekamp, NL), FH Münster (Münster, D), Hans Wittrock GmbH Landtechnik (Rhede, D), Machinefabriek Boessenkool BV (Almelo, NL), Moormann-Schmitz GmbH (Kluse, D), MTS Van der Veen (Muntendam, NL).