6.6.2024. Der Bürgerbus Denekamp-Nordhorn feiert sein zehnjähriges Bestehen. Die Jubiläumsfeier fand im Kulturhus de Mare in Nord-Deurningen statt.
Zu den Rednern gehörten mehrere Akteure, die einen wichtigen Beitrag zum Aufbau und Erhalt des Bürgerbusses geleistet haben, darunter Helmut Sleefenboom von der Bentheimer Eisenbahn AG und außerdem ergriffen die Bürgermeister von Denekamp und Nordhorn das Wort. Auch die ehrenamtlichen Busfahrer wurden in Anerkennung ihrer Arbeit mit dem Bürgerbus ins Rampenlicht gerückt. Einige der Fahrer sind schon seit Bestehen des Busses auf dieser Strecke unterwegs, und der Betreiber des Bürgerbusses hofft, dass er mit dieser Veranstaltung auch neue Fahrer für das bestehende Team gewinnen kann.
Bei der Entstehung des Bürgerbusses im Jahr 2014 spielten europäische Fördermittel aus Interreg eine wichtige Rolle. Die damaligen Projektpartner sorgten im Grenzgebiet zwischen dem Landkreis Grafschaft Bentheim und der Provinz Overijssel für eine Verbindung im öffentlichen Verkehrsnetz. Dank ehrenamtlicher Busfahrer fährt der Bürgerbus mehrmals täglich zwischen Denekamp und Nordhorn hin und her. So sind wichtige Einkaufs- und Naherholungsgebiete, wie der Zoo und das Freibad in Nordhorn, gut zu erreichen. Außerdem schließt der Bürgerbus gut an den regulären Buslinien an, so dass ein Umsteigen einfach und ohne lange Wartezeiten möglich ist. Helmut Sleefenboom erzählt, dass monatlich rund 400 Grenzbewohner diese Busverbindung nutzen.
“Mittlerweile weiß man den Bürgerbus in Denekamp und Nordhorn zu finden und die Zahlen sind stabil. Neben dem Grenzverkehr wird der Bus auch von Fahrgästen genutzt, die zum Beispiel innerhalb Nordhorns unterwegs sein wollen“, erklärt Sleefenboom.
Nachdem der Bürgerbus mehrere Jahre lang einen Interreg-Zuschuss erhalten hat, wird er derzeit von der Stadt Nordhorn, dem Landkreis Grafschaft Bentheim und der Bentheimer Eisenbahn AG finanziell unterstützt. Darüber hinaus werden die Kosten durch die verkauften Bustickets gedeckt. Der Bürgerbus ist ein schönes Beispiel für die grenzüberschreitende Zusammenarbeit und die Nachhaltigkeit des damaligen Interreg-Projekts. Der Bürgerbus ist aus einem Interreg-Projekt hervorgegangen und hat seine wichtige Funktion in der Grenzregion auch nach Projektende beibehalten. Der soziale Mehrwert des Busses liegt vor allem in der Verbindung, die in der Grenzregion geschaffen wird. Der Bürgerbus fährt buchstäblich über die Grenzen hinweg. Die große Herausforderung für die Zukunft des Bürgerbusses liegt vor allem bei den ehrenamtlichen Busfahrern, die dringend benötigt werden, um den Dienstplan auszufüllen. Aufgrund grenzüberschreitender Hürden wie Strafregisterauskunft und ärztlicher Untersuchung ist es manchmal sehr zeitaufwändig, um einen Fahrer „auf den Bus“ zu bekommen, aber der Bürgerbus wird von einem eingespielten internationalen Team gefahren, in dem neben dem Dienstplan auch Platz für Geselligkeit ist. Derzeit sind 20 bis 25 Fahrer auf der grenzüberschreitenden Strecke unterwegs.
Helmut Sleefenboom blickt auf tolle Jahre mit dem Bürgerbus zurück und hofft, mit dieser Initiative noch lange weitermachen zu können. In einem Gespräch erzählt er uns noch von einem People-to-People-Preis der EUREGIO, der 2015 für das Projekt gewonnen wurde. Dieser Preis wird jedes Jahr an eine Organisation verliehen, die einen besonders guten Beitrag zur grenzüberschreitenden Zusammenarbeit geleistet hat. “Das war eine tolle Anerkennung, die wir für unser Projekt erhalten haben“, sagt Sleefenboom stolz.