Was brauchen Menschen, um erfolgreich dies- und jenseits der Grenze arbeiten zu können? Im Interreg VI-Projekt „Euregionale Bildungskette / Euregionale Doorlopende Leerlijn“ (EDL) entsteht derzeit eine Toolbox – eine Sammlung praxisnaher Instrumente für Arbeitgeber, Bildungseinrichtungen und Grenzarbeiter. Bei einem Projekttreffen gab das Forschungsteam Einblicke in den aktuellen Stand der Untersuchungen und in das entstehende Kompetenzprofil der „idealen Grenzarbeiterin bzw. des idealen Grenzarbeiters“.
Das Lektorat Employability Transition der Hogeschool Saxion (NL) erforscht gemeinsam mit dem ROC van Twente, DNL-contact und der Hochschule Osnabrück, welche Fähigkeiten für Menschen wichtig sind, die im Nachbarland arbeiten möchten. Dazu gehören soziale und digitale Kompetenzen ebenso wie kreatives Denken oder der konstruktive Umgang mit kulturellen und kommunikativen Unterschieden. Außerdem untersucht das Team, welche Formen der Vorbereitung und Begleitung Grenzarbeiter benötigen – ergänzt um aktuelle Querschnittsthemen wie Digitalisierung und Nachhaltigkeit.
Kompetenzprofil des idealen Grenzarbeiters
Die Forscherinnen Cora van Triest und Jacqueline ten Voorde-Bovendeert stellten gemeinsam mit Fachhochschulprofessorin Dr. Ines Schell-Kiehl bei einem Treffen an der Hogeschool Saxion den aktuellen Forschungsstand, erste Kompetenzprofile und die geplante Learning-Community vor.
„Wir haben bereits viele Arbeitgeber und Grenzarbeiter interviewt, um deren Erfahrungen und Herausforderungen besser zu verstehen“, berichtet das Team. Auf Basis dieser Gespräche wurden erste Kompetenzprofile in Form von Personas entwickelt – etwa eine deutsche Fachkraft, die in den Niederlanden arbeitet, und umgekehrt. Wichtig ist dabei die Unterscheidung zwischen persönlichen und fachlich-professionellen Kompetenzen.
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Toolbox als praxisnahes Arbeitsinstrument
Die entwickelten Personas und weitere Interviews bilden die Grundlage für die Toolbox. „In vielen Gesprächen wird deutlich, dass Arbeitgeber die Begleitung von Grenzarbeitern als anspruchsvoll empfinden. Genau dort wollen wir unterstützen.“
Die Toolbox wird eine Sammlung praktischer Hilfsmittel: Beispielmaterialien, Checklisten, Handlungsempfehlungen sowie Tipps zur Vorbereitung auf die Arbeit im Nachbarland. Entwickelt wird sie gemeinsam mit einer Learning-Community.
„Wir wollen Hürden abbauen und Zusammenarbeit erleichtern. Arbeiten über die Grenze hinweg sollte selbstverständlich sein – nicht die Ausnahme, sondern eine Chance.“
– Dr. Ines Schell-Kiehl, Lectorin Inklusives Arbeiten & Technologie
Learning Community nimmt Gestalt an
Ein Programmpunkt des Treffens war eine erste Brainstorming-Runde zur Einrichtung der Learning-Community – einem Kreis aus Fachleuten aus Bildung, Verwaltung und Wirtschaft, die das Projektteam dabei unterstützen, wirksame und praxisnahe Lösungen zu entwickeln. „So stellen wir sicher, dass die Toolbox später wirklich den Bedarf aus der Praxis trifft“, betonen die Forschenden.
Auch Erkenntnisse aus anderen deutsch-niederländischen Projekten fließen ein. So stellte das ROC van Twente beim Treffen die Euregionalen Wissenswerkstätten (Euregionale KennisWerkplaatsen) vor – ein Projekt, in dem etwa die Curricula in Deutschland und den Niederlanden miteinander verglichen und Schüler- bzw. Studierendenaustausche organisiert werden, um den Blick über die Grenze zu stärken.

Präsentation des Forscherinnenteams © Hogeschool Saxion
Möchten Sie mehr über grenzüberschreitende Bildungschancen erfahren? Das Projekt „Euregionale Bildungskette (EDL)“, das im Rahmen des europäischen Förderprogramms Interreg VI ausgeführt wird, bietet eine einzigartige Gelegenheit, tiefere Einblicke in grenzüberschreitende Bildungsmöglichkeiten zu gewinnen. Besuchen Sie unsere Projektwebsite für detaillierte Informationen zu aktuellen Aktivitäten der „Euregionalen Bildungskette (EDL)“.
