Mehrere niederländische und deutsche Instanzen haben im Mai 2025 ein neues grenzüberschreitendes Projekt im regionalen Lenkungsausschuss des Interreg Deutschland-Nederland-Programms genehmigt. Das Regionale Programmmanagement Interreg aus Gronau begleitet die Projektpartner von der Einreichung des Antrags bis zur anstehenden Projekt-Durchführung. Das Projekt mit dem Namen „Grenzenlos inklusiv“ – modellhafte, grenzüberschreitende Inklusion in Bildung, Begegnung und Gastronomie – verfolgt das Ziel, eine grenzüberschreitende Strukturbildung für die Beschäftigung von Menschen mit Behinderung zu erreichen. Dabei werden sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze für Personen mit geringeren Chancen auf dem Arbeitsmarkt entwickelt. Die gemeinsame Gründung eines gastronomischen Betriebes und eine gemeinsame Initiative zur Förderung der Inklusion sind das Ziel.
Mit dem Projekt werden die verbindlichen Vorgaben der UN-Behindertenrechtskonvention (UN-BRK) zur gleichberechtigten Teilhabe von Menschen mit Behinderung erfüllt und gleichzeitig soll die grenzüberschreitende Zusammenarbeit zwischen den Niederlanden und Deutschland verbessert werden. Fachleute aus den Bereichen Gastronomie und Inklusion aus beiden Ländern entwickeln ein grenzüberschreitendes Netzwerk und bilden sich gemeinsam fort.
Es ist das erste Projekt auf dem Programmgebiet von Interreg Deutschland-Nederland, das sich ausdrücklich mit Inklusion beschäftigt. Der geplante grenzüberschreitende Austausch von Fachkräften im Bereich Inklusion und Menschen mit Behinderung ist im Sinne des europäischen Gedankens erforderlich, da die Systeme zwischen Deutschland und den Niederlanden sehr unterschiedlich inklusiv sind. Bisher sind noch keine grenzüberschreitenden Strukturen zur Inklusion in der Region bekannt und damit zeigt sich ein besonderer Mehrwert.
Die Umsetzung erfolgt in verschiedenen Arbeitsfeldern. Es geht um die Planung und Umsetzung eines deutsch-niederländischen inklusiven Lern- und Begegnungscafés in der Bocholter Innenstadt. Das Café Bijzonder Gewoon in Winterswijk gilt als Modell für den Aufbau des entsprechenden inklusiven Cafés (Lunchcafé Europa) in Bocholt. Es richtet sich neben Menschen mit Behinderung auch an Fachkräfte, die im Bereich Inklusion und Gastronomie tätig sind.

Foto: Dr. Michael Sommer, Akademie Klausenhof gGmbH
Das Projekt wird bis Frühjahr 2029 laufen. Insgesamt steht ein Budget von 1.306.152,42€ zur Verfügung. Die Interreg-Finanzierung stammt zu einem Großteil aus dem Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE). Darüber hinaus leisten die Interreg-Partner, darunter die Provinzen Overijssel und Gelderland auf niederländischer Seite und auf deutscher Seite das Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klima und Energie NRW einen Kofinanzierungsbeitrag in Höhe von 277.154,73€.
Die Projektpartner beteiligen sich mit einem Eigenanteil von 382.303,38€. Ungefähr zwei Drittel der Fördersumme des Projekts kommen unmittelbar Menschen mit Behinderung zugute, einschließlich eines Budgets für Teilhabe und Mobilität. Zu den Partnern gehören Akademie Klausenhof gGmbH, Bjizonder Gewoon, Edunova, Lunchcafé Europa (in Gründung) und die Stichting Saxion.
Das Projekt wird außerdem durch die Hochschule Saxion wissenschaftlich begleitet.

Foto: Dr. Michael Sommer, Akademie Klausenhof gGmbH