EUREGIO, Kreis Borken, Stadt Enschede und Gemeinde Oost Gelre setzen das Euregionale Netzwerk Arbeitsmigranten fort

Die EUREGIO, der Kreis Borken, die Stadt Enschede und die Gemeinde Oost Gelre setzen das Euregionale Netzwerk Arbeitsmigranten fort. Zwei Jahre lang haben die Partner gemeinsam an der Verbesserung der Lebensbedingungen von Arbeitsmigranten in der Grenzregion gearbeitet. Am vergangenen Mittwoch haben sie in einer Absichtserklärung die Fortführung dieser Partnerschaft beschlossen. Damit ist die Fortführung des Netzwerks nach dem Auslaufen der europäischen Interreg-Projektförderung gesichert. Dies wurde am Mittwoch während des vierten Treffens des Runden Tisches des Projekts bekanntgegeben. Dort blickten die Partner auch auf die Ergebnisse der vergangenen zwei Jahre zurück.

Praktische Zusammenarbeit

Seit 2023 setzen sich die Partner dafür ein, dass Arbeitsmigranten in der Grenzregion fair und sicher leben können. Durch Kontrollen von Unterkünften, Runde Tische und Informationsaustausch haben sie ein besseres Verständnis und eine bessere Übersicht über die Lage der Arbeitsmigranten in den Grenzkommunen gewonnen. Behörden und Stellen wie Ordnungsämter, die niederländische Arbeitsaufsichtbehörde (NL-A), die Kreispolizeibehörde Borken, die Steuerfahndung, das RIEC Oost-Nederland und die Stichting Normering Flexwonen beteiligten sich an dem Netzwerk.

Gesundheitsinspektionen während der Corona-Pandemie machten deutlich, dass etwas getan werden musste, um die Lebensbedingungen von Arbeitsmigranten zu verbessern. Einige Leiharbeitsfirmen machten große Gewinne, indem sie Arbeitsmigranten gegen hohe Summen unter schlechten Bedingungen unterbrachten. Leichter gesagt als getan, denn es wurden viele Konstruktionen aufgedeckt, bei denen vor allem südosteuropäische Arbeitsmigranten für niederländische Leiharbeitsfirmen arbeiteten und unter schlechten Bedingungen in deutschen Grenzkommunen lebten. Ohne gute grenzüberschreitende Kontakte erwies sich die Aufsicht als besonders schwierig.

Die EUREGIO organisierte daher im Rahmen des Interreg-Projekts vier Runde Tische mit verschiedenen Behörden, aus denen ein Monitoring der Unterbringungslage, der Informationsaustausch und ein standardisierter Fragebogen für Arbeitsmigranten hervorgingen. Außerdem wurden Schritte in Richtung einer langfristigen grenzüberschreitenden Beratung von Arbeitsmigranten in der Grenzregion unternommen.

Dr. Elisabeth Schwenzow, Ordnungsdezernentin des Kreises Borken, blickt zurück: „Das Projekt war nicht nur ein gutes Signal dafür, dass wir gemeinsam an der Verbesserung der grenzüberschreitenden Lage von Arbeitsmigranten arbeiten. Wir haben wirklich gemerkt, dass die prekären Fälle, die wir vor einigen Jahren hatten, heute weniger vorkommen.“

Annette Bronsvoort, Bürgermeisterin von Oost Gelre, fügt hinzu: „Es war auf jeden Fall ein wichtiger Moment, dass wir uns dafür entschieden haben, uns gemeinsam an die Arbeit zu machen. Für die Menschen, um die es geht, spielt die Grenze keine Rolle. Wenn wir als öffentliche Hand etwas für sie tun wollen, müssen wir darüber informiert sein, was bei unseren Nachbarn passiert.“

Zusammenarbeit in der Zukunft

Das Interreg-Projekt mag zu Ende gehen, aber das Netzwerk wird weitergeführt. Unter der Federführung der EUREGIO werden sich die Partner weiterhin treffen. Christoph Almering, Geschäftsführer der EUREGIO: „Für die EUREGIO ist die grenzüberschreitende Zusammenarbeit unser Kerngeschäft. Sicherheitsthemen wie die Ausbeutung von Arbeitsmigranten und organisierte Kriminalität erfordern in der Grenzregion zunehmend Aufmerksamkeit auf allen Regierungsebenen. Deshalb engagieren wir uns weiterhin und nehmen gerne die Vermittlerrolle in diesem Netzwerk ein.“

Über das Euregionale Netzwerk Arbeitsmigranten

Das Projekt „Euregionales Netzwerk Arbeitsmigranten“ ist bis zum 30. Juni 2025 Teil des Interreg-VI-Programms Deutschland-Nederland und wird von der Europäischen Union, der Provinz Overijssel, der Provinz Gelderland, dem Kreis Borken, der Gemeinde Oost Gelre, der Stadt Enschede und dem Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Klimaschutz und Energie (MWIKE) Nordrhein-Westfalen unterstützt.

Bildbeischrift: V.l.n.r. Dr. Elisabeth Schwenzow (Ordnungsdezernentin Kreis Borken), Tjeu Semmekrot (Projektkoordinator Euregionales Netwerk Arbeitsmigranten, EUREGIO), Annette Bronsvoort (Bürgermeisterin Oost Gelre), Christoph Almering (Geschäftsführer EUREGIO).