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Interreg-Förderung für neues Wasserstoffprojekt

Anfang Februar wurde ein neues grenzüberschreitendes Projekt von mehreren deutschen und niederländischen Instanzen im programmweiten Lenkungsausschuss des Interreg Deutschland-Nederland-Programms genehmigt. Das regionale Programmmanagement Interreg in Gronau hat die Projektpartner bei der Antragstellung begleitet. Das Projekt konzentriert sich auf Innovationen in der Wasserstoffproduktionskette. Folgende Projektpartner sind an der Zusammenarbeit beteiligt: FH Münster, Saxion Hogeschool, University of Twente und die Unternehmen BEN-Tec GmbH, HyGear, IHM engineering GmbH, Pondera und Powerspex.

Insgesamt steht für das Projekt ein Budget von 2.559.702,26 € zur Verfügung. Die Interreg-Finanzierung stammt zum größten Teil aus dem Europäischen Fonds für Regionale Entwicklung (EFRE). Mit der Genehmigung von BOOST fließen 1.097.782,96 € aus diesem Fonds in die deutsch-niederländische Zusammenarbeit. Darüber hinaus leisten die Interreg-Partner einen Kofinanzierungsbeitrag in Höhe von 470.478,38 €. Dabei handelt es sich um deutsche und niederländische Provinzen und Ministerien, darunter das Ministerium für Wirtschaft und Klima sowie die Provinzen Overijssel und Gelderland auf niederländischer Seite und auf deutscher Seite das Ministerium für Wirtschaft, Industrie, Klima und Energie NRW und das Niedersächsische Ministerium für Bundes- und Europaangelegenheiten. Die Projektpartner beteiligen sich mit einem Eigenanteil von 991.440,92 €.

BOOST
Das neue Projekt mit dem Namen BOOST zielt darauf ab, einen Beitrag zur nachhaltigen Wasserstoffgewinnung zu leisten. Elektrolyseure spalten Wassermoleküle (H2O) mithilfe von elektrischem Strom in Wasserstoff und Sauerstoff auf. Wenn dabei elektrischer Strom aus z.B. Solarenergie oder Windkraft zum Einsatz kommt, wird kein CO2 ausgestoßen, was das Verfahren umweltfreundlich macht. Die Elektrolyse ist eine vielversprechende Erfindung, insbesondere für die nördliche Grenzregion, in der es viele Offshore-Windkraftanlagen gibt. Grüner Wasserstoff wird daher als „der“ nachhaltige Kraftstoff und Energieträger der Zukunft angesehen. Um auf dem aktuellen Markt mithalten zu können, ist es für Unternehmen wichtig, ständig Innovationen zu entwickeln, um die Investitions- und Betriebskosten von Elektrolyseuren niedrig zu halten.

Die Projektpartner arbeiten gemeinsam an der Entwicklung einer innovativen Software-Toolbox für Elektrolyseure. Dabei kommen digitale Zwillinge zum Einsatz. Diese virtuellen Kopien realer Anlagen ermöglichen es, Elektrolyse-Anwendungen auf verschiedene Weise zu verbessern, sodass Unternehmen in der gesamten Wasserstoffproduktionskette davon profitieren. Hersteller können Elektrolyseure optimieren und weiterentwickeln, Anlagenplaner können die Installation effizienter gestalten und Anwender können unter verschiedenen Bedingungen ein realistisches Verhalten simulieren, um z.B. die Ursachen von Störungen während des Betriebes zu ergründen. So wird viel Know-how auf lokaler Ebene verfügbar, was die Wettbewerbsfähigkeit der regionalen KMU in der Grenzregion stärkt. Während der Projektlaufzeit werden mehrere Versuchsanordnungen zur Erprobung und Auswertung neuer Modelle entwickelt. Auch Bildungseinrichtungen sind an dem Projekt beteiligt. Das Projekt wird sie dabei unterstützen, spezialisierte Studien- und Ausbildungsprogramme im Bereich der Elektrolyse-Technologien anzubieten, damit die Absolventen einen guten Anschluss an den Arbeitsmarkt finden.

Die Klimakrise und die damit verbundene Energiewende ist ein Prozess, der sich auf globaler Ebene und damit auch in den Niederlanden und Deutschland abspielt. Die weltweiten Zielsetzungen zur Verringerung der Treibhausgasemissionen ergeben sich u.a. aus den Vereinbarungen des Pariser Klimaabkommens und des Europäischen Green Deals. Durch die richtige Kombination von Kompetenzen aus Universitäten und Hochschulen sowie Unternehmen in den Niederlanden und Deutschland kann das Wasserstoff-Ökosystem im Interreg-Programmgebiet (weiter) ausgebaut werden, mit dem Ziel, neue Marktchancen zu schaffen. Das Projekt läuft bis Februar 2027.